CBD, THC oder doch lieber Hanföl? DeineTierwelt erklärt Dir, wie der Trend
für Cannabis-Produkte entstanden ist – und wofür Cannabis bei Hund und Katze
tatsächlich eingesetzt werden kann.
Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen in der Geschichte der Menschheit.
All ihre Bestandteile wurden genutzt: Die Fasern als Baustoffe und für
Textilien, die Samen zur Ölgewinnung und die Blüten zur Linderung von
Krankheiten.
Mitte des letzten Jahrhunderts verdrängte allerdings die Baumwollindustrie
die Hanfpflanze aus der Landwirtschaft, in den 70er Jahren wurden
Cannabisprodukte aufgrund einer Verschärfung des Arzneimittelgesetztes
verboten. So verschwand der Hanf aus Europa und den USA und war nur noch für
die Wirkung seiner Blüte im Drogenmilieu bekannt.
Für das „High“-Gefühl ist THC verantwortlich
Ende der 90er Jahre setzten sich immer mehr Ärzte und Forscher mit der fast
vergessenen Wirkung der Hanfblüten auseinander. Um diese zu verstehen, muss
man wissen, dass eine Hanfblüte über 100 verschiedene Wirkstoffe
(Cannabidoide) enthält – darunter auch das THC, welches frei wird, wenn man
die Pflanze erhitzt (zum Beispiel beim Rauchen), und das im Gehirn zu einem
„High“-Gefühl führt.
Auf diesen Wirkstoff hat die Forschung lange ihren Fokus gesetzt und
herausgefunden, dass THC auch medizinisch nützliche Eigenschaften hat: Es
wirkt bei multipler Sklerose, dem Tourette-Syndrom, Epilepsie, chronischen
Schmerzen, gegen Übelkeit und zur Appetitstimulation.
Da THC allerdings süchtig macht, wird Cannabis als Medikament weiterhin
recht sparsam eingesetzt.
Cannabis hat noch viel mehr zu bieten
Im Jahr 2003 begann die Forschung, sich auch mit den anderen Cannabinoiden
auseinanderzusetzen und man bemerkte, dass von den über 100 Cannabinoiden
nicht alleine das THC für die medizinische Wirkung von Bedeutung ist. Darum
schloss sich ein internationales Team zusammen, welches sich zur Aufgabe
machte, diese noch ausstehende Studie zu verwirklichen.
Innerhalb dieser Forschungsgruppen konnte eine Tierärztin in ihrer
Doktorarbeit die Wirkung von verschiedenen Cannabinoiden erforschen. Dabei
entdeckte sie, dass das Cannabidiol, besser bekannt als CBD, sehr gute
entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat, jedoch ohne die
Nebenwirkungen des THC.
Diese Studie wurde allerdings an Zellkulturen durchgeführt und nicht am
lebenden Tier.
Wie Cannabis Deinem Tier helfen kann
Heutzutage sind viele naturheilkundlich arbeitende Tierärzte überzeugt,
dass CBD eine sehr wirksame Ergänzung zur Schulmedizin ist: Sie setzten CBD
zur Behandlung von chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat, bei
chronischen Darmerkrankungen und bei einigen Formen der Epilepsie ein. Auch
sehr gestresste Tiere sollen von CBD-Produkten profitieren.
Es fehlen allerdings noch wichtige Langzeitstudien, unter anderem zum
Einsatz beim lebenden Tier, Dosierung bei Hund und Katze und Nebenwirkungen.
Grundsätzlich ist CBD ein so hochwirksames Produkt, dass Du es nicht ohne
Rücksprache mit Deinem Tierarzt einsetzten solltest.
Darauf musst Du beim Kauf achten
CBD-Öl ist nicht gleich CBD-Öl. Da es aktuell noch als
Nahrungsergänzungsmittel zugelassen ist, sind die Qualitätskontrollen nicht
die gleichen wie die für Arzneimittel.
Grundsätzlich ist gereinigtes CBD-Öl wirksamer als naturbelassenes –
außerdem sollte das Cannabidoil chemisch oder durch Erhitzen aktiviert
worden sein. Das ist in der Regel in der Packungsbeilage vermerkt. Reine Öle
sind leicht an ihrer goldenen Farbe, einem angenehmen Duft und der
ausschließlich flüssigen Konsistenz zu erkennen.
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