Als Ian Ellis aus Boston in Massachusetts (USA) im Juni draußen unterwegs
war, um im Freien Wildvögel zu beobachten, kam er wie immer an der Weide der
örtlichen Kuhherde vorbei. Aber diesmal war etwas anders. Als Ian die Kühe
im Gras stehen sah, fiel ihm etwas überaus Merkwürdiges auf.
Die 30 Tiere standen zusammengedrängt in einem großen Kreis und schienen
mit etwas Kleinem beschäftigt, das in ihrer Mitte auf dem Boden lag. Ian
nahm sein Fernglas zur Hilfe und erkannte, was da hilflos im Schlamm
zappelte: ein kleines Robbenbaby.
Ian eilte, so schnell er konnte, hinzu, drängte sich an den Kühen vorbei
und hob das Robbenjunge aus dem Schlamm heraus. Als er sicher war, dass
nirgendwo in der Nähe ein Elterntier zu finden war, rief er mit seinem
Telefon die Robbenaufzuchtstation "Natureland Seal Sanctuary" herbei.
Die kleine Robbe wurde ins Warme gebracht, behutsam aufgepäppelt und
tiermedizinisch betreut. Das Tier war erst etwa 5 Tage alt, stark
unterernährt und hatte Atemprobleme. Es wird in der Station bleiben, bis es
kräftig genug ist, um alleine überleben zu können. Dann wird man das
Findelkind in die Freiheit entlassen.
Hätten die Kühe sich nicht in einem auffälligen Kreis um das Tierchen
versammelt, wäre Ian nie auf die Robbe aufmerksam geworden - und sie wäre
nicht gerettet worden.
Nur gut, dass die Kühe zugleich neugierig und fürsorglich auf das seltsame
kleine Wesen reagiert haben, das sich da auf ihre Weide verirrt hatte. Auf
ihre Weise haben sie ihm das Leben gerettet.
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