Foto: Sappho-Josepha Hanke
Eigentlich wollte Sappho-Josepha mit ihrem Hund Molly nur einen Kurztrip
machen – doch der endete in einer fünf wöchigen Spurensuche, nachdem Molly
in dem 380 Kilometer entfernten Ort angefahren worden und weggelaufen war.
Zum Glück gibt es ein Happy End.
Hinter Entlebucher Sennenhündin Molly und ihrem Frauchen Sappho-Josepha
liegen turbulente Wochen. Ende September fuhr Sappho-Josepha von ihrem
Heimatort Abstatt in Baden-Württemberg nach Grabenstatt am Chiemsee. Ihre
Hündin war auf der 380 Kilometer langen Autofahrt mit von der Partie.
Das alleine ist erstmal noch nicht ungewöhnlich, die 18 Monate alte Hündin
hat ihr Frauchen schon öfter zu Ausflügen begleitet. Während sich
Sappho-Josepha vor Ort einen alten Schrank anschaute, blieb Molly in der
Garage.
Dort schaffte Molly es aber anscheinend, zu entwischen. Als ihr Frauchen
zur Garage zurückkam, war ihre Hündin weggelaufen – und auf dem Weg über
eine Straße wurde sie von einer Autofahrerin angefahren. Vollkommen
verschreckt und verängstigt war Molly deshalb in einen nahen Wald
gerannt.
Frauchen sucht 35 Tage lang nach ihrem weggelaufenen Hund
Noch bis spät in die Nacht ist Mollys Frauchen die Umgebung mit dem Auto
abgefahren und zu Fuß umhergestreift, um die Hündin zu finden – vergeblich.
Irgendwann musste Sappho-Josepha zurück nach Hause zu ihren Kindern.
Doch am nächsten Abend kehrte die Familie zurück, um überall Suchplakate
aufzuhängen. Inzwischen hatte Sappho-Josepha Molly beim Tierregister „Tasso“
als vermisst gemeldet.
Doch obwohl die Familie alle Bauernhöfe in der Umgebung abfuhr und auf den
Wäldern und Wiesen nach Molly suchte, blieb die Hündin verschwunden. Auch in
den folgenden Tagen meldeten sich immer wieder Anwohner auf Mollys
Vermisstenanzeige, immer wieder nahm Sappho-Josepha die lange Autofahrt auf
sich, um den Sichtungen nachzugehen. „Da ich jedoch vier Stunden Fahrtweg
hatte, war Molly mir immer einige Kilometer voraus“, erzählt das besorgte
Frauchen.
Hund Molly zum zweiten Mal weggelaufen
35 Tage blieb Molly verschwunden, 19 davon verbrachte Sappho-Josepha Hanke
im oberbayrischen Landkreis Traunstein, um Molly vor Ort zu suchen. Sie
übernachtete in ihrem Auto und richtete immer wieder Futterstellen ein.
Einmal war die Suche tatsächlich erfolgreich: Sie entdeckte Molly unter dem
Dach einer Firma. Als sich das Frauchen der Hündin langsam nähert, knirschte
allerdings ein Kieselstein unter ihrem Schuh. „Sie war so scheu, dass sie
bei diesem Geräusch erschrak und weglief.“
Jetzt war Sappho-Josepha ihrer Hündin so nahe gekommen – und doch musste
sie ihre Suche wieder von Neuem beginnen. Zum Glück dauerte es allerdings
nicht lang, bis sie wieder einen Anruf von Tasso bekam. Diesmal wurde Molly
zum ersten Mal seit vier Wochen in einem Wohngebiet gesehen. Um auf Nummer
sicher zu gehen, kontaktierte die Familie diesmal einen Experten zur
Sicherung von Hunden.
Auf seinen Rat hin stellte sie mit Hilfe einer Anwohnerin, in deren
Ferienwohnung die Familie sogar kostenfrei übernachten durfte, eine
Lebendfalle mit Futter auf. „Nachdem sich fünf Katzen an dem Mahl satt
gefressen hatten und wir schon nicht mehr daran glaubten, dass Molly in die
Falle geht, sendete die Kamera einige Zeit später gleich drei Bilder von
Molly“, erzählt die Tierfreundin erleichtert.
Endlich gibt es für Molly und ihre Familie ein Happy End
Sofort rannten Sappho-Josephina und ihr Sohn zur Falle. Und tatsächlich:
Sie hatten die Hündin erwischt. „Molly hat uns sofort erkannt. Sie wedelte
mit der Rute und jaulte die ganze Zeit.“ Nach fünf Wochen gab es für Molly
und die Hankes endlich ein Happy End.
Erstmal muss die Hündin aber ordentlich aufgepäppelt werden: Sie hat acht
Kilogramm abgenommen und sich Flöhe eingefangen. Nach einer Untersuchung in
der Tierklinik durfte Molly dann endlich wieder nach Hause. Dort bekommt sie
nun Welpenaufbaufutter, Beruhigungs- und Schmerzmittel.
„Als wir durch das Gartentor gingen, war es so, als wären wir eben vom
Gassigehen gekommen“, sagt Sappho-Josepha. „Mir war es die Mühe, den Stress
und das Geld wert, das es mich gekostet hat nach Molly zu suchen. Ich hätte
niemals aufgegeben.“ Und: „Ich bin so froh, dass sie wieder Zuhause
ist!“
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