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Viele Hundehalter denken, sie tun ihren Vierbeinern einen Gefallen, wenn
sie sie regelmäßig auf den Arm nehmen. Dabei ist es für Deinen Hund gar
nicht gut, wenn Menschen ihn dauernd tragen. Hier erfährst Du, warum das so
ist.
Besonders bei kleinen Hunden ist die Versuchung groß, sie überall hin zu
tragen: Egal ob fürs Geschäft in den Garten oder bei Wanderungen im
Rucksack. Zu einigen Anlässen ergibt das auch Sinn – etwa, um Deinen Hund
ins Auto zu setzen, eine steile Treppe hinauf zu befördern oder den kranken
Vierbeiner zum Tierarzt zu bringen.
Allerdings solltest Du Deinen Hund nur in Ausnahmefällen tragen. Denn wenn
er nur auf Deinem Arm chillt, raubst Du ihm den natürlichen Kontakt mit
seiner Umwelt. Er kann dann nicht selbst entscheiden, wo er gerade hingehen
und woran er schnuppern möchte.
Das erklärt auch Tierärztin Dr. Barbara Schönig gegenüber der „Bild“: „Sie
müssen schnüffeln, Spuren hinterlassen, sich bewegen und sich mit anderen
Hunden austauschen. Nur so können sie ihre angeborenen Verhaltensmuster und
Bedürfnisse stillen.“

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DeineTierwelt erklärt, welche Gründe außerdem gegen ständiges Herumtragen
sprechen:
Weniger Kontakt zu anderen Hunden
Es klingt logisch: Wenn Dein Hund nur auf Deinem Arm Zeit verbringt, kann
er nicht mit anderen Hunden herumrennen und spielen. Das ist besonders bei
Welpen ein Problem. Denn sie lernen in den ersten Lebenswochen, mit ihren
Artgenossen umzugehen. Wenn Du ihnen diese Möglichkeit nimmst, könnten sie
später Verhaltensauffälligkeiten im Umgang mit anderen Hunden zeigen.
Vielleicht entwickeln sie sogar Ängste, wenn Du mal nicht in der Nähe
bist.
Aber auch erwachsene Bellos brauchen den Kontakt zu ihrer Umwelt, zu
anderen Hunden und Menschen. Hunde sind soziale Wesen, sie sind neugierig
und lieben es, herum zu tollen. Wann immer Du Deinen Schützling auf dem Arm
hast, raubst Du ihm diese Möglichkeit.
Weniger Selbstvertrauen
Hunde, die nur getragen werden, verlieren buchstäblich den Kontakt zum
Boden. Stell Dir vor, Du müsstest gar nicht mehr selbst laufen oder
entscheiden, wo Du hin willst. Irgendwann geht das ganz schön aufs
Selbstvertrauen – Dein Hund traut sich einfach weniger zu.
Ständiges Tragen führt beim Hund zu physischem Unwohlsein
Neben den sozialen und psychischen Folgen kann das Herumtragen auch
physische Auswirkungen haben. Je nachdem, wie Du Deinen Vierbeiner hälst,
kann das Auswirkungen auf seine Wirbelsäule haben. Außerdem wird die
Bewegungsfreiheit Deines Hundes eingeschränkt – und das stellt sich der
Autor von „Holiday Barn“ als kein schönes Gefühl vor. Auch Tierärztin Dr.
Schönig warnt: Wenn sich Dein Hund nicht mehr selbst bewegen muss, kann
seine Motorik verkümmern.
Zu wenig Bewegung
Hunde, die nicht mehr selbst laufen müssen, bekommen natürlich insgesamt
weniger Bewegung. Dabei ist diese extrem wichtig, damit Dein Bello gesund
bleibt. Bewegung hilft nicht nur gegen Übergewicht, sie sorgt für
Muskelaufbau, ist gut für die Gelenke und für die normalen
Körperfunktionen.
Deinen Hund richtig tragen
Wenn Du nicht darum herum kommst, Deinen Hund zu tragen, solltest Du einige
Tipps beachten:
Achte auf Deine Haltung. Hebe aus den Knien, nicht aus dem Rücken.
Verzichte auf Taschen. Solange Du Deinen Hund nicht mit ins Flugzeug
nimmst, solltest Du ihn in keine Tasche und keinen Rucksack stecken.
Halte Deinen Hund richtig. Große Hunde greifst Du am besten am Hinterteil
und um die Vorderbeine, damit ihre Haltung so ist wie im Liegen oder Sitzen.
Achte darauf, dass der Körper unterstützt ist und die Hinterbeine nicht frei
baumeln. Andernfalls kann das dem Rücken Deines Vierbeiners schaden und dazu
führen, dass er schwer atmen kann.
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