Sie können viel besser riechen als wir – und jetzt wissen wir, dass sie
sogar noch eine Superkraft haben: Hunde können das Magnetfeld der Erde
wahrnehmen. Das könnte den Vierbeinern sogar helfen nach Hause zu finden,
wenn sie sich verlaufen haben.
Hunde reagieren sensibel auf das Magnetfeld der Erde. Schon 2013 haben
Forscher herausgefunden, dass sich Hunde für ihr Geschäft entlang der
Nord-Süd-Achse orientieren, vor allem wenn sie einen Haufen machen. Damit
haben sie gezeigt, dass Hunde zur Magnetorezeption fähig sind – also das
Magnetfeld der Erde spüren.
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Und damit sind sie nicht allein: Auch andere Tierarten wie etwa Vögel,
Hummer, Schildkröten und Regenbogenforellen können das. Bei wandernden
Tierarten wie diesen ist das Phänomen allerdings schon wesentlich besser
erforscht als bei Hunden.
In einer aktuellen Studie haben Forscher nun den Einfluss des Magnetfelds
auf die Orientierung von Hunden untersucht. Dafür haben die Wissenschaftler
vier Hunde mit GPS-Trackern und Videokameras ausgestattet. Ein Student ging
mit den Vierbeinern regelmäßig in einem Waldgebiet Gassi.
Dabei haben die Forscher vor allem das Jagdverhalten der Tiere untersucht:
Wenn die Hunde eine Beute verfolgten, entfernten sie sich im Schnitt 400
Meter von dem Studenten. Um wieder zu ihm zurück zu kehren, verfolgten
einige ihre eigene Duftspur und gelangten auf dem selben Weg zu ihrem
Begleiter.
Andere nahmen eine komplett neue Route. Die Wissenschaftler sprachen in dem
Fall von auskundschaften.
Hunde nutzen Magnetfeld als inneren Kompass
Als sie die GPS-Daten der Hunde auswerteten, machten die Forscher eine
interessante Entdeckung: Bei den Auskundschaftungen drehten die Hunde
irgendwann ab und liefen rund 20 Meter entlang der Nord-Süd-Achse, bevor sie
zurück zu dem Studenten liefen.
Um dieses Phänomen genauer zu untersuchen, kontrollierten die Forscher 27
Jagdhunde über einen Zeitraum von drei Jahren. 223 Laufrouten konnten sie
dadurch studieren.
Bei 170 Routen – also bei drei Vierteln – stoppten die Hunde ebenfalls
irgendwann und liefen 20 Meter entlang der Nord-Süd-Achse. Dadurch nahmen
die Hunde in der Regel einen direkteren Weg zurück zum Menschen. Hynek
Burda, einer der Mitverfasser der Studie, vermutet, dass die Hunde entlang
dieser Linie laufen, um sich zu orientieren. „Es ist die plausibelste
Erklärung.“
Forschungsergebnis nur bedingt plausibel
Trotzdem gibt es bei dem Versuchsaufbau eine Schwierigkeit: Eigentlich
müsste man alle anderen Sinne ausschließen, um den magnetischen Sinn von
Hunden zu untersuchen. Die Forscher wollen ihren Versuch deshalb bald
wiederholen – mit Magneten an den Halsbändern der Hunde. Diese würden das
lokale Magnetfeld stören. Wenn die Routen der Hunde dann anders aussähen,
wäre das ein weiterer Beleg dafür, dass Magnetorezeption bei Hunden
existiert.
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