Foto: privat
Unser Kollege Sebastian hatte noch nie einen Hund – jetzt wohnt Fiete bei
ihm, ein Welpe aus dem Tierschutz. Im „Hundepapa-Tagebuch“ berichtet er ab
sofort regelmäßig aus dem Leben eines frisch gebackenen Hundepapas – und
nimmt Euch mit, wenn Fiete sein Leben auf den Kopf stellt.
Wir Deutschen lieben Versicherungen. Erst, wenn wir unser Haus zusätzlich
zu Feuer und Erdbeben auch gegen Springfluten versichert haben, finden wir
es gemütlich – auch wenn wir in Hessen wohnen.
In anderen Ländern herrscht da eine andere Mentalität. Wenn beispielsweise
ein Amerikaner monatlich einen Teil seines Gehalts an die Krankenkasse
abdrücke müsste, würde er sich schon noch einer Woche über einen „Bad Deal“
beschweren, wenn er bis dahin nicht mindestens einen MRT-Scan und drei
Behandlungen beim Physiotherapeuten abrechnen konnte.
Wir hingegen lieben das Gefühl der Sicherheit.
Bei unseren Haustieren scheinen wir aber risikofreudiger zu sein. Denn –
auch hier lohnt sich ein Vergleich mit anderen Ländern – in Deutschland hat
nur ein geringer Prozentsatz der Haustiere eine Kranken- beziehungsweise
OP-Versicherung. In Skandinavien oder Großbritannien sind es deutlich
mehr.
Komisch eigentlich, dass wir, die am liebsten jeden Silberlöffel einzeln
versichern würden, bei unseren Haustieren zu geizig sind.
Auch der Hundepapa hat sich damals gefragt, ob sich eine Versicherung für
seinen Welpen lohnt. Jeden Monat einen gewissen Betrag zahlen – wer will das
schon? Kann man das Risiko nicht einfach eingehen? Es gibt doch bestimmt so
viele Tiere, die nie schlimm krank werden.
Viele Tierbesitzer werden von hohen Operationskosten geradezu
erschlagen
Andererseits liest man ja immer wieder von Fällen, in denen Tierbesitzer
von hohen Operationskosten geradezu erschlagen werden. Vielleicht also
einfach Geld ansparen für den Fall der Fälle? Aber was ist, wenn das Geld
für eine Operation draufgeht und dann noch eine Nachbehandlung
ansteht?
Da bekommt man es echt schnell mit der Angst zu tun.
Man will seinem Hund ja nur das Beste bieten.
Also klickte sich der Hundepapa durch die Angebote der Tierversicherer. Um
es kurz zu machen: Fiete hat seit Tag 1 nicht nur eine Haftpflicht-, sondern
auch eine OP-Versicherung.
Denn: Wir geben im Monat so viel Geld aus, ohne uns groß Gedanken zu
machen. Hier 12 Euro für den einen Streaminganbieter, 6 Euro für den
nächsten, 25 Euro, um Bundesliga zu gucken, 8 Euro, damit uns unsere Pakete
schnell geliefert werden. 30 Euro für die Tageszeitung, 12 Euro, damit uns
Fernsehsender in besserer Qualität angezeigt werden. 10 Euro für Musik. Und
dass der eh schon teure Handyvertrag nochmal 20 Euro teurer wird, damit wir
ein neues Handy bekommen – klar, gerne, kein Problem.
Versicherung für den Hund? Auch der Hundepapa hat gehadert
Über diese Kosten denkt vermutlich kaum jemand nach. Bei Versicherungen für
unsere Vierbeiner hingegen hadern wir – zugegebenermaßen anfangs auch der
Hundepapa. Auch wenn sie kaum teurer sind, als die angeführten
Beispiele.
Aber wenn man mal ganz ehrlich ist: Würde nicht jeder Tierbesitzer sofort
auf Netflix, Bundesliga, Amazon Prime, das Zeitungsabo, RTL in HD, Spotify
und das neue iPhone verzichten, wenn dem Haustier dafür in Notfällen
geholfen wird?
Der Hundepapa würde.
Und zwar ohne mit der Wimper zu zucken.
Gebraucht haben wir Fietes OP-Versicherung bisher nicht. Zum Glück.
Hoffentlich brauchen wir sie nie. Und auch wenn der Hundepapa nicht mal
darüber nachdenken möchte, dass Fiete etwas zustößt: Es ist gut zu wissen,
dass dann zumindest Geld keine Rolle spielt
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