Manchmal schlägt das Schicksal sehr früh zu. Im Fall von Brodie, einer Mischung aus Deutschem Schäferhund und Border Collie, schon dreizehn Tage nach seiner Geburt. In einem Tierheim in der kanadischen Provinz Alberta biss ihn nämlich seine Mutter in den Kopf, wodurch eine Gesichtshälfte des Welpen schwer verletzt wurde. Dabei wurde er sogar auf einem Auge blind.
Nach dem Angriff verkümmerte die betroffene Hälfte seines Gesichts. Die Schnauze wurde mit der Zeit schief, was auf allen Bildern von Brodie deutlich zu sehen ist. Dem süßen kleinen Hund schien keine rosige Zukunft bevorzustehen. Wer würde schon eine so entstellte Fellnase adoptieren wollen, wenn doch etliche gesunde Hunde ungeduldig auf ein neues Herrchen warten?
Glücklicherweise meldeten sich trotzdem viele Interessenten, die ihm ein liebevolles Zuhause schenken wollten. Und so kam es, dass Brodie zunächst von einer Familie aufgenommen wurde. Leider passten sie nicht zusammen. Schon nach fünf Monaten wurde der junge Hund wieder zurück ins Tierheim gebracht. Es hieß, er sei zu aufgedreht. Würde Brodie noch eine zweite Chance bekommen?
Und tatsächlich: Wenig später bekam die süße Fellnase Besuch von Amanda Richter und ihrem Freund Brad Ames, die es kaum erwarten konnten, Brodie kennenzulernen:
„Es war Liebe auf den ersten Blick. Nachdem wir ihn zum ersten Mal begrüßt hatten, gingen wir mit ihm für einige Stunden spazieren. Noch am selben Tag durften wir Brodie mit nach Hause nehmen, weil die Mitarbeiter im Tierheim fanden, dass wir sehr gut zusammenpassen würden“, erzählt Amanda.
Natürlich hat auch das junge Paar schon bald gemerkt, dass der liebenswürdige Vierbeiner ein Energiebündel ist. Im Gegensatz zu Brodies erster Familie macht das den beiden aber überhaupt nichts aus. Schließlich ist er noch jung und lernbegierig.
„Er ist auf jeden Fall sehr lebhaft, aber auch sehr intelligent. Sein Gehirn hatte keinen Schaden genommen. Zum Beispiel lernt er Tricks innerhalb von zehn Minuten, was mir zeigt, dass Brodie ein helles Köpfchen ist. Er muss nur lernen, geduldiger zu sein, und braucht eine stabile Bezugsperson. Seit wir ihn haben, verbessert er sich jede Woche“, erzählt Amanda.
Offenbar ist Brodie mit seinen neuen Herrchen genauso glücklich, wie sie mit ihm. Das zeigen auch die vielen Bilder auf seinem Instagram-Account „bestboybrodie“. Dort kann jeder mitverfolgen, wie sehr die süße Fellnase ihr neues Leben genießt.
„Wenn wir in den Hundepark gehen, bemerkt jeder, dass er der glücklichste Vierbeiner weit und breit ist. Er möchte nur laufen und spielen. Dass er anders aussieht, ist ihm nicht bewusst“, sagt Amanda.
Das Paar wünscht sich, Brodie eines Tages als Therapiehund für Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Wer, wenn nicht er, könnte ein besseres Beispiel dafür geben, wie unwichtig Äußerlichkeiten sein können?
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