Hunde können sich erinnern? Bullmastiff-Mischling Mufasa erkannte seinen Retter nach einem Jahr wieder und bedankte sich mit einem herzhaften "Hunde-Kuss".
Elefanten wird ein sprichwörtlich gutes Gedächtnis nachgesagt. Eine Geschichte aus Maplewood in US-Bundesstaat Minnesota beweist jetzt, dass auch Hunde nichts so schnell vergessen. Wie die lokale Zeitung "twincities.com" und das Onlineportal "theanimalrescuesite.greatergood.com" berichten, hat Mufasa, der Anfang 2019 von dem Polizeibeamten Markese Benjamin vor dem sicheren Tod gerettet worden war, seinen Wohltäter nach langer Zeit wiedererkannt und begeistert begrüßt.
Polizist rettet schwer verletzten Hund
Officer Markese Benjamin war 2019 im Streifendienst unterwegs, als er ein Jaulen hörte. So entdeckte er den völlig abgemagerten und verletzten Bullmastiff-Mischling in einem Müllcontainer. Mufasa, damals etwa vier Jahre alt, bestand nur noch aus Haut und Knochen und konnte vor Schwäche kaum laufen. Benjamin setzte ihn in seinen Streifenwagen und brachte ihn in eine Tierklinik. Damit rettete er dem Hund das Leben.
Trauriges Hundeschicksal – mit gutem Ausgang
Auch wenn Mufasas Geschichte weitgehend im Dunklen liegt, war das Tier offenbar in einem viel zu kleinen Zwinger gehalten und körperlich misshandelt worden. Als er in das Tierkrankenhaus und die Obhut der Rettungsorganisation "Rescue Pets are Wonderful" kam, hatte er offene Wunden an den Hüften, weil er zu lange in seinem Kot und Urin gelegen hatte. Und er wog nur knapp 37 Pfund. Zum Vergleich: Ein ausgewachsener Bullmastiff bringt es auf etwa 120 Pfund.
Liz Gigler, Direktorin von "Rescue Pets are Wonderful", hat das Tier über neun Monate – lange Zeit rund um die Uhr – gesund gepflegt. Sie richteten auch die Facebook-Seite "Team Mufasa" ein. Hier konnten seine Fans – es sind mehr als 2.600 – die Genesung des Vierbeiners gewissermaßen live miterleben.
Über viele Wochen kämpfte der Hund um sein Leben. Er hat regelmäßig Infusionen für seinen Glukosespiegel bekommen, ebenso wie eine Ernährungssonde, sechs unterschiedliche Medikamente und drei Bluttransfusionen. Bis heute ist sein Magen nicht ganz ausgeheilt, weil er alles gefressen hat, was er finden konnte. Sogar Socken waren darunter – und mussten operativ entfernt werden.
Neues Zuhause für Mufasa
Inzwischen hat Mufasa ein neues Frauchen gefunden. Sue Felt (49) aus Tomah im US-Bundesstaat Wisconsin nahm den Hund im Juni zu sich. Sie hatte sich gleich auf den ersten Blick verliebt. Und sie ist bis heute felsenfest davon überzeugt, dass niemand perfekter in ihre Familie – mit Ehemann Jason und Hund Taya – passt.
Um sich bei seinem Retter zu bedanken, hat Sue diesem ein Foto des gesunden Mufasa geschenkt – der inzwischen 80 Pfund auf die Waage bringt, fröhlich, wie verwandelt und fast wieder fit ist. "Ich wollte ihm dafür danken, dass er ihn gerettet hat. Wenn er sich nicht gekümmert hätte, gäbe es keine Mu-Geschichte". Und "Mu" erkannte Markese Benjamin nach etwa anderthalb Jahren sofort wieder und bedankte sich nachträglich mit einem sabbernden "Zungen-Kuss".