Wenn draußen die ersten Schneeflocken zu tanzen begannen,
holte die Großmutter schon die weichen Wollknäuel aus der alten Kommode hervor.
Sie setzte sich ans Fenster, wo leise die Uhr tickte,
und begann zu stricken – Masche um Masche, gleichmäßig, mit Liebe,
als würde sie in die Fäden die Wärme ihrer Hände einweben.
Diese Fäustlinge waren nicht einfach aus Wolle –
sie waren aus Fürsorge gemacht.
In jeder Masche wohnte ihre Zärtlichkeit,
in jedem Muster ihre Sorge darum,
dass ihrer Enkelin auf dem Weg nicht kalt sein möge.
Sie stellte sich vor,
wie das Mädchen durch die winterliche Straße geht,
wie ihre Wangen von der Kälte rot werden,
und wie in den mit Liebe gestrickten Fäustlingen
ihre Finger warm bleiben.
Die Großmutter sprach keine großen Worte.
Sie lächelte nur leise,
wenn sie sah, wie die Enkelin die Fäustlinge anzog und lachte.
Und in diesem Moment wusste die Großmutter:
Ihre Wärme hatte ihr Ziel erreicht –
nicht nur die Hände, sondern auch das Herz.
Sie dachte an ihre Enkelin –
daran, wie sie die winterliche Straße entlanggeht,
wie der Wind ihre Wangen kitzelt,
und wie die kleinen Hände sich in jene Fäustlinge schmiegen,
gestrickt aus Liebe und Erinnerung.
In jedem Muster – ein Herz.
In jeder Masche – ein Gebet um Wärme.
Und wenn die Enkelin sie anzieht,
wird die Welt ein kleines bisschen freundlicher.
Denn in diesen Fäustlingen –
liegt all die Zärtlichkeit der Großmutter,
ihr ganzes Leben,
ihr stilles „Pass gut auf dich auf.“


