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Normalerweise starten Kraniche, Störche und Co. erst jetzt, im Oktober,
wenn die Hauptflugzeit der Tiere beginnt – doch dieses Jahr konnten es viele
Zugvögel gar nicht abwarten und brachen schon Mitte September gen Süden auf.
Der Frühstart könnte unterschiedliche Gründe haben.
Frühstart der Zugvögel in 2020
Wenn Du in vergangenen Wochen in den Himmel geblickt hast, hast Du bestimmt
die typischen V-Formationen und Schwärme aus Gänsen, Störchen und Kranichen
gesehen, die zielstrebig auf dem Weg in wärmere Gefilde unterwegs sind.
Aber: Viele Vögel sind aber längst dort, wo die Sonne noch Kraft hat.
Und dieser frühe Start der Zugvögel ist nicht normal, erklärt Ornithologe
Guido Teenck vom Naturschutzbund gegenüber der Deutschen
Presseagentur.
In der Regel würden die meisten Zugvögel nämlich erst jetzt, im Oktober, zu
ihrer Reise gen Süden aufbrechen. Doch der Vogelkundler beobachtete dieses
Jahr vermehrt Vogelarten, die schon deutlich früher unterwegs waren. „Die
Kraniche sind zum Beispiel schon Mitte September gestartet, was eher
ungewöhnlich ist“, so Experte Teenck.
Ist Nahrungsmangel der Grund für den frühen Aufbruch?
Warum die Zugvögel in diesem Jahr so früh gestartet sind, lässt sich
bislang nur vermuten. Teenck hält einen
Nahrungsmangel
für möglich: Aufgrund des trockenen Sommers könnten die Vögel mancherorts
nicht mehr genug Nahrung, wie Insekten und Beeren, auftreiben und würden
sich deshalb schon früher auf den Weg gen Süden machen.
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Der Mensch könnte aber auch ein Grund für den Frühstart sein. Denn: Durch
immer mehr Bauprojekte und Rodungen naturbelassener Flächen zerstören wir
ebenfalls das Nahrungsangebot der Vögel und zwingen sie möglicherweise, ihre
Reise früher anzutreten als gewöhnlich.
Das Wetter spielt auch eine Rolle
Doch nicht nur die Nahrungsknappheit lässt die Vögel möglicherweise
verfrüht aufbrechen – auch das Wetter spielt eine entscheidende Rolle beim
Start der Zugvögel. Sobald die Witterung passt und mit wenig Turbulenzen zu
rechnen ist, würden sich die Tiere auf den Weg machen.
Die Vögel hätten nämlich ein Gespür für das passende Zugwetter, so der
Vogelkundler.
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Jetzt verbringen die Vögel die kalte Jahreszeit in ihren Winterquartieren
in Südeuropa und Nordafrika, wo sie mildere Temperaturen und ausreichend
Futter vorfinden. Im Frühjahr kommen die Tiere dann wieder zurück nach
Zentral- und Nordeuropa, um die Brutzeit einzuläuten.
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