Foto: pixabay.de/Fran_Mother_Of_Dogs (Symbolfoto)
Dass Hund ihren Herrchen und Frauchen verzeihen können, zeigt die Erfahrung
vieler Hundehalter. Aber wie sieht es mit anderen Hunden aus – sind die
Vierbeiner da auch so gutmütig? Das hat nun eine Studie wissenschaftlich
untersucht.
Hunde scheinen ihre Menschen bedingungslos zu lieben. Du warst den ganzen
Tag auf der Arbeit und kommst erst spät nach Hause? Dein Hund begrüßt Dich
trotzdem mit einem freudigen Schwanzwedeln. Du bist Deinem Vierbeiner aus
Versehen auf die Pfote getreten? Nach einer Portion Kuscheln und Liebe ist
alles wieder gut.
Sind Hunde auch im Umgang mit ihren Artgenossen auch so versöhnlich?
Forscher der Butler University wollten das kürzlich herausfinden: Für ihre
Studie
untersuchten sie insgesamt 177 Hunde in einem Hundepark, um herauszufinden,
ob und in welcher Form Hunde sich wieder versöhnen.
Dafür stellten die Wissenschaftler drei verschiedene Hypothesen auf. Die
erste ging davon aus, dass Hunde mit niedrigerer Rangordnung sich nach einer
Auseinandersetzung den ranghöheren Hunden gegenüber respektvoll und
unterwürfig verhalten. Sie nannten diese Hypothese „versöhnte
Hyrarchie“.
Bei der zweiten These nahmen die Forscher an, dass die Hunde ihre „gute
Beziehung“ wieder herstellen. Schließlich seien sie als Teil eines Rudels
aufeinander angewiesen.
Und zuletzt beschreibt die „reduzierte Unsicherheit“-Hypothese, dass Hunde
einen Konflikt beilegen, um künftigen Stress und Unsicherheit zu
vermeiden.
Studie belegt: Hunde vergeben auch einander schnell und versöhnen sich
wieder
Die Wissenschaftler beobachteten die Hunde über einen Zeitraum von acht
Monaten. Dabei fanden sie heraus, dass die meisten Hunde sich sofort nach
den Auseinandersetzungen wieder versöhnten – und zwar sowohl der Hund, der
angegriffen hatte, als auch der attackierte Hund. Nach dem Streit waren die
Hunde deutlich bereiter zu kooperieren. Und sie kooperierten mehr
miteinander als mit nicht beteiligten Hunden.
Foto: unsplash.com/Jay Heike (Symbolfoto)
Die ersten beiden Theorien schlossen die Forscher aus, weil die Hunde, die
in Konflikte gerieten, sich häufig vorher nicht kannten. Sie mussten daher
keine gute Beziehung oder Hierarchie wieder herstellen, indem sie sich
versöhnen. Dafür verbrachten die Streithähne nach der Auseinandersetzung
mehr Zeit miteinander als vorher. Die Wissenschaftler vermuten deshalb, dass
die Hunde durch die Versöhnung künftige Streits vermeiden und ihren
Stresslevel senken wollen.
Trotzdem sei die Studie nur ein erster Schritt, erklärt Tierärztin Dr.
Karen Becker auf ihrem Blog „Healthy Pets“. Es gebe neben Hundeparks noch viele weitere Situationen, in denen Hunde
aneinander geraten und sich wieder versöhnen können. So sei es zum Beispiel
spannend herauszufinden, aus welchen Gründen sich Hunde, die sich bereits
kennen, gegenseitig vergeben.
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